Körperschmuck

Zur Zeit erleben Körperschmuck, Henna, Piercings und Tattoos eine Renaissance. Wir möchten Ihnen einige Infos über verschiedenen Arten von Körperschmuck wie Piercing und Tattoos geben, sei es weil Sie sich selber einen solchen Schmuck zulegen möchten oder weil der Teeny zu Hause Ihnen damit in den Ohren liegt.

Tätowieren

Tätowieren ist das mechanische Injizieren von Pigmenten unter die Haut. Die verwendeten Farbstoffe sind Kohlenstoff, Zinnober, Karmin und Indigo. Es gibt dabei verschiedene Methoden. Eine Methode ist das Klopfen. An einem Stock befinden sich Nadeln oder spitzige Steine oder ähnliches. Man klopft nun die Farbpigmente in die Haut. Dieses ist eine schmerzvolle Variante des Tätowieren. Zum Tätowieren wird heute ein elektrisches Gerät benutzt, das mit einer Frequenz von 50 bis 3000 Schwingungen in der Minute senkrecht vibriert. Die Farbe wird dabei bis in die zweite Hautschicht, die Dermis eingebracht. Mit einer einzelnen Nadel werden die Umrisse des Tattoos geschaffen. Ein Nadelblock von fünf bis sieben Nadeln füllt die farbigen Flächen. Dabei kann die Tiefe der Einstiche genau der Hautdichte angepasst und eingestellt werden. Diese Vorgehensweise benutzen vorwiegend Profis. Sich Tätowieren zu lassen, ist eine der dauerhaftesten Verbindungen, die man eingehen kann. Eine Tätowierung kann weder ignoriert, noch umgangen, noch aufgegeben oder „verlassen“ werden. Wer bereits zu Beginn im Hinterkopf hat, dass er sein Tattoo jederzeit wieder loswerden könnte, ist noch nicht reif für eine solche Entscheidung. Vielleicht ist es eher Zeit für ein Henna-Tattoo, das mit der Zeit verbleicht und von selber wieder verschwindet ohne etwas zu hinterlassen. Das Tattoostudio sollte sorgfältig ausgewählt werden. Ein Besuch, um sich lediglich Informationen zu holen, kann einen ersten, wichtigen Eindruck vermitteln.
Man sollte sich nicht scheuen, den Besitzer des Studios oder den Tätowierer kennen lernen zu wollen, das schafft Vertrauen. Ebenfalls keine Angst sollte man davor haben, sich nach der Arbeitstechnik und den Hygienegewohnheiten des Studios und seiner Mitarbeiter zu befragen. Meistens liegen Fotoalben in den Studios auf, in den Arbeiten des Studios vorliegen. Man darf den Tätowierer ruhig über seine Arbeiten ausfragen. Bei echtem Interesse, wird er bereitwillig Auskunft geben.

Darum prüfe wer sich ewig binde!

Der Arbeitsplatz soll einen sauberen und gepflegten Eindruck machen. Gebrauchsmaterialen wie Nadeln und Griffstücke, die mehrmals bei verschiedenen Kunden verwendet werden, müssen nach Benutzung bei mindestens ca. 180° keimfrei gemacht werden. Die Werkzeuge müssen nach Gebrauch sterilisiert werden.

Hygiene:

  • Der Tätowierer soll bei der Arbeit Wegwerf-Handschuhe tragen und nur so den Körper und Werkzeug berühren.
  • Papiertücher sollten immer griffbereit in der Nähe liegen.
  • Die zu tätowierende Stelle muss mit einem Einwegrasierer enthaart, die Haut gesäubert und grossflächig desinfiziert werden.
  • Auf die Haut wird mit einem Holzspachtel Vaseline aufgetragen; damit wird die Haut weicher zum Stechen.
  • Während der Sitzung muss die Haut zwischendurch immer wieder desinfiziert werden.

Lässt sich eine Tätowierung wieder entfernen?

Merke: In der Regel geht man mit einer Tätowierung eine lebenslange Verbindung ein, deshalb lohnt es sich, sich gut zu überlegen a) ob man das wirklich will und b) was man genau tätowiert haben möchte.

Cover-up – bestehendes Tattoo wird überstochen

Falls das Motiv nicht mehr gefällt, so besteht die Möglichkeit eines Cover-ups. Dabei wird einfach ein neues Tattoo über das bestehende Motiv gestochen.

Lasermethode

Das Zersprengen mit dem Laser ist die eleganteste Methode, um Tattoos zu entfernen. Doch beim Zersprengen der Farbpigmente können manche Farben giftige Stoffe bilden oder Schwermetalle hinterlassen. Wer bereits auf das Tätowieren mit Entzündungen reagiert hat, für den kommt die Explosion unter der Haut nicht in Frage. Weitere bekannte Methoden sind das sogenannte Dermaabrasion (Abschleifen der Haut, vergleichbar einer Behandlung mit Schmirgelpapier) sowie das chemische Peeling und der Einsatz von Säuren. Egal, ob mit dem Laser oder dem Skalpell: jede Tattoo-Entfernung hinterlässt ihre Spuren. Wie auffällig diese sind, hängt vom Verfahren, aber auch vom Farbstoff und der Tiefe der Tätowierung ab. In der Regel gilt: Tuschen gehen gut, Tinten fast gar nicht weg.

Piercing

Piercen bedeutet soviel wie Durchstechen, also eine „Perforation der Haut und angrenzender Gewebe zum Zweck der Platzierung von Metallgegenständen“.

Zuerst sollten Sie sich ganz sicher sein, an welcher Stelle das Piercing sein soll. Falls Sie sich darüber noch nicht ganz im Klaren sind, nimmt sich ein verantwortungsvoller Piercer für ein Beratungsgespräch Zeit. Wenn die zu piercende Stelle bereits feststeht, gehen Sie kritisch mit der Wahl des Studios vor. An erster Stelle sollte Ihnen der Piercer selbst zusagen, denn wenn Sie sich im Studio wohl fühlen, dann wird das Piercen gleich viel angenehmer für Sie werden. Das Studio selber (und auch der Piercer) sollten einen sauberen Eindruck machen. Fragt in dem auszuführenden Studio nach, ob sie sich an die Hygienevorschriften halten und alle nötigen Instrumente und Schmuckstücke auch sterilisiert werden. Vermeiden Sie Billigstudios in den Ferien etc. Halten Sie auf jeden Fall Abstand von jeglichen Arten der lokalen Betäubung. Sie führen zu einer Veränderung der zu piercenden Gewebestelle. Wird dann bei veränderter Form das Piercing gestochen und lässt die Betäubung anschliessend wieder nach, fällt unter Umständen das Ergebnis nicht zufriedenstellend aus. Der Stich dauert nur ein bis zwei Sekunden und ist auch nicht sonderlich schmerzvoll. Eine Pistole zum durchschiessen des Schmucks ist aus medizinischer Sicht ein eher ungeeignetes Instrument für das Piercen. Pistolen zerquetschen zu sehr das Hautgewebe. Ausserdem können sie nicht ausreichend sterilisiert werden.

Pflege von Piercings

Nach jedem Piercing kann es zu leichten Blutungen kommen. Drücken Sie mit einem sauberen Tuch auf das Piercing, bis die Blutung steht. Danach können leichte Rötungen und/oder Schwellungen auftreten. Diese Erscheinungen klingen nach kurzer Zeit ab. Behandeln Sie das Piercing mit kühlen Auflagen, im Mundbereich lutschen Sie Eiswürfel aus Kamillen – oder Salbeitee. Sie müssen Ihr Piercing 2x täglich pflegen. Die Pflege kann durchaus unter der Dusche erfolgen. Achten Sie darauf, dass keine herkömmlichen Seifen, Duschgels, Deodorants, etc. in die Wunde kommen. Kosmetika sind verboten.

Bevor Sie das Piercing berühren, müssen Sie sich jedes Mal die Hände mit antiseptischer Seife waschen. An den Wundrändern und am Schmuckstück bilden sich Krusten aus Lymphflüssigkeit und Blut. Reinigen Sie mit einer desinfizierenden Lösung und desinfizierender Seife die Wundränder und das Schmuckstück. Dies kann mit einem Wattestäbchen erfolgen. Bewegen Sie das Schmuckstück einige Male im Stichkanal und reinigen Sie wie oben beschrieben auch die Stellen des Schmuckstückes, die normalerweise vom Stichkanal bedeckt sind. Bei Piercings an der Zunge spülen Sie den Mund 2x täglich mit einer Mundspüllösung.

Die Körperbereiche des Menschen heilen unterschiedlich. Neben individuellen Abweichungen ist auch das Alter, der Ernährungszustand und das Immunsystem des Einzelnen für die Heilung von Bedeutung.

Heildauer bei Piercings

  • Augenbraue: 6 -8 Wochen
  • Bauchnabel: 4 Monate bis ein Jahr
  • Brustwarze: 3 -6 Monate
  • Geschlechtsbereich Frau: 4 – 6 Wochen
  • Geschlechtsbereich Mann: 4 Wochen bis 6 Monate
  • Lippen: 2 – 3 Monate
  • Nasenflügel: 2 – 4 Monate
  • Nasenrücken: 8 – 10 Wochen
  • Nasenscheidewand: 6 – 8 Monate
  • Ohrknorpel: 4 Monate – 1 Jahr
  • Ohrläppchen: 6 – 8 Wochen
  • Zunge: ca. 4 Wochen

überarbeitet am 05.09.2022

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