Shin Splint – der Schienbeinschmerz beim Sportler

Shin Splint oder auch Schienbeinkantensyndrom ist ein sehr häufiges Krankheitsbild vor allem bei Läufern, kommt aber auch beispielsweise im Fussball und Basketball vor, also Sportarten mit häufigen schnellen Richtungswechseln. Gemeint sind damit Schmerzen in der Mitte oder im unteren Drittel des Schienbeinknochens (medizinisch Tibia).

Ursache

Grundsätzlich ist eine Überlastungssituation für das Auftreten der Beschwerden verantwortlich. Es trifft darum häufiger Sportler, welche ihr Training wesentlich intensiviert haben, allenfalls im Rahmen der Vorbereitung auf einen speziellen Lauf. Es trifft aber auch Sportler, welche beispielsweise neu mit dem Joggen beginnen, das Laufpensum aber zu rasch steigern. Der Körper mit Kreislauf, Bändern, Sehnen, Knochen und Muskeln braucht immer Zeit, um sich auf neue Belastungen einzustellen. Es ist darum sinnvoll, die Belastung und die Steigerung vernünftig zu planen.

Für die ganz genaue Entstehung des Schienbeinkantensyndroms gibt es verschiedene Theorien. Sicher im Mittelpunkt steht die Wadenmuskulatur, welche beim Springen und bei Landungen nach Sprüngen das Fussgelenk stabilisiert und Schläge abfedert. Wird die Wadenmuskulatur nun sehr lange oder sehr intensiv beansprucht, führt dies durch ständigen Zug und Druck zu Entzündungen und Irritationen im Bereich der Knochenhaut, an welcher die Muskulatur zum grossen Teil befestigt ist.

Fussfehlstellungen, wie der Knick-Senkfuss, begünstigen die Entstehung, da diese den Stress auf den Unterschenkel vor allem auf der Innenseite noch verstärken.

Symptome

Die Betroffenen klagen vor allem über diffuse Schmerzen in der Mitte oder im unteren Drittel des Schienbeinknochens, welche sich bei Belastung verstärken. Meistens ist die Schienbeinkante druckempfindlich und kann auch geschwollen sein. In der Anfangsphase kann es sein, dass die Beschwerden erst gegen Schluss des intensiven Trainings auftreten und in der Ruhephase wieder verschwinden. Bei Zunahme des Entzündungszustandes kommen die Beschwerden immer früher und reichen länger in die Ruhephase hinein. Schlussendlich kann das Training kaum mehr begonnen werden ohne Schmerzen.

Diagnose

Eigentlich reichen die typischen Symptome und die dazu passende Krankengeschichte für die Diagnose. Im normalen Röntgenbild kann man nichts erkennen. In der Magnetresonanztomographie kann die Reizung der Knochenhaut erkennbar sein. Das MRI wird aber vor allem in den Fällen gebraucht, bei welchen die normalen Massnahmen zu keiner Besserung geführt haben und darum ein möglicher Ermüdungsbruch ausgeschlossen werden soll.

Therapie

  • Die Therapie besteht hauptsächlich darin, den Trainingsumfang zu reduzieren und allenfalls auf andere Sportarten zur Ergänzung umzustellen (Schwimmen, Radfahren, Rudern, Aquajogging etc). Vor allem sollten Sprünge, welche eine hohe Belastung für den Unterschenkel bedeuten, weggelassen werden.
  • Es kann lokal mit entzündungshemmenden Salben behandelt werden. Allenfalls ist auch eine intensive entzündungshemmende Therapie für einige Tage mit einem Schmerzmedikament in Tablettenform notwendig.
  • Die meist verhärtete Muskulatur sollte mit Massagen gelöst werden.
  • Bei fehlender Besserung oder wiederholter Symptomatik sind zusätzlich physiotherapeutische Massnahmen notwendig.

Prävention

Gutes und passendes Schuhwerk sind beim Sport wichtig. Vor allem bei starken Fussfehlstellungen, wie beim Knick-Senkfuss, sind allenfalls zusätzliche Massnahmen mit physiotherapeutisch begleiteter Kräftigung und Gleichgewichtstraining notwendig. Möglicherweise sind auch Schuheinlagen nötig. Das Training auf weicheren Unterlagen und Schuhe mit guter Dämpfung verringern das Auftreten eines Shin Splints
Wichtig ist auch ein angepasstes Training, mit nicht zu rascher Steigerung der Intensität.

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