chronisch obstruktive Lungenerkrankung

Häufigkeit

In der Schweiz erkranken jährlich 1.3 Prozent der Bevölkerung neu an COPD. Rund 400’000 Menschen sind gesamtschweizerisch betroffen und ungefähr 4000 Menschen sterben daran jährlich.

COPD kommt aus dem Englischen und ist die Abkürzung für Chronic Obstructive Pulmonary Disease. Diese vier Buchstaben sind zwischenzeitlich ein bekannter Begriff geworden für die chronisch obstruktive Lungenerkrankung.

Ursache

Die Hauptursache ist vor allem das Rauchen. Obwohl Rauchen die häufigste Ursache für eine COPD ist, erkrankt glücklicherweise nicht jeder Raucher daran und ist im Wesentlichen von der Menge des Tabakkonsums abhängig.

Weitere Ursachen sind andere eingeatmete schädliche Substanzen, wie eine stark verschmutzte Atemluft, wie es vor allem in Entwicklungsländern bei Verbrennen von biologischem Material vorkommen kann, Belastungen am Arbeitsplatz mit Stäuben in Ställen oder auf Baustellen, Chemikalien, aber auch gehäufte Lungenentzündungen im Kindesalter und genetische Aspekte.

Symptome

Die AHA-Symptome wie Atemnot, Husten und Auswurf sind typisch für die COPD.

Der Husten ist meist am Morgen am stärksten ausgeprägt. Meist kann morgens auch der Schleim am besten abgehustet werden. Mit Zunahme der Erkrankung nimmt auch die Atemnot zu. Am Anfang nur bei sportlichen Belastungen, später aber immer mehr auch bei Alltagstätigkeiten oder gar in Ruhe. Die Atemhilfsmuskulatur muss immer stärker eingesetzt werden, so dass die normale Atmung zur Arbeit wird und nicht mehr unbewusst und leicht abläuft.

Diagnose

Oft genügen schon die Beschreibung der Symptome zusammen mit dem Wissen um die Rauchergewohnheiten, um die Diagnose zu erahnen. Unterschieden werden muss die COPD von einem Asthma, welches ganz ähnliche Symptome macht. Das Asthma beginnt aber normalerweise deutlich vor dem 40. Lebensjahr, ist oft allergisch getriggert und kann in der Symptomatik sehr schwankend sein. Zusätzlich erfolgt zur Diagnosestellung eine Lungenfunktionsprüfung.

Therapie

An erster Stelle steht der Rauchstopp, um eine weitere Zerstörung der Lunge zu Bremsen. Der Rauchstopp lohnt sich in jedem Krankheitsstadium, ist aber gleichzeitig auch eine der schwierigsten Maßnahmen.

Unbedingt empfohlen zur Vorbeugung von Atemwegsinfektionen sind die Impfung gegen Grippe und Pneumokokken.

Die Inhalation mit verschiedenen Medikamenten verbessert die Atemnot enorm. Je nach Schweregrad der Erkrankung erfolgt die Inhalation mit einem oder mit zwei Medikamenten oder gar als Dreierkombination.

Medikamente

Diese Medikamente werden inhaliert und öffnen die Bronchien, so dass mehr Luft in die Lungen kommt. Es werden hauptsächlich zwei verschiedene Arten von Bronchodilatatoren verwendet, LABA und LAMA, welche häufig für einen besseren Effekt kombiniert werden.

Bei schweren Erkrankungen wird die Inhalation mit einem Kortisonpräparat kombiniert. Dafür gibt es bereits Inhalationsmöglichkeiten mit Dreierkombination (LABA + LAMA + Kortison). Ebenfalls wird Kortison eingesetzt bei zusätzlicher Asthma Komponente.

Vor allem im fortgeschrittenen Stadium kommt es zu einem chronischen Sauerstoffmangel. Dies wirkt sich negativ auf den ganzen Körper aus. Es wird dann eine Langzeittherapie mit Sauerstoff benötigt.

andere Therapien

In vereinzelten Fällen ist die Verminderung des überflüssigen Lungenvolumens entweder bronchoskopisch oder aber chirurgisch möglich:

  • Bei einer bronchoskopischen Lungenvolumenreduktion setzten wir mit Hilfe eines Bronchoskops Einwegventile in bestimmte Lungenlappen ein. In den behandelten Lungenlappen verringert sich deutlich das Volumen, so dass benachbarte Bereiche besser mit Sauerstoff versorgt werden. Das Verfahren eignet sich nur für Erkrankte, die nicht rauchen, normalgewichtig sind und dessen Lungenemphysem in einer Region stärker ausgeprägt ist als in der übrigen Lunge.
  • Bei einer chirurgischen Lungenvolumenreduktion öffnet der Lungenchirurg den Brustkorb und schneidet einen Teil der erkrankten Lunge heraus. Dies bewirkt, dass weniger betroffene Lungenabschnitte sich wieder besser entfalten können und Patienten und Patientinnen somit weniger unter Atemnot leiden.

Im Rahmen der Atemphysiotherapie kann erlernt werden, wie man den Schleim am besten los wird. Ausserdem können verschiedene Atemtechniken erlernt werden, welche helfen die Symptomen besser zu bewältigen.

Die vermehrte Atemarbeit bewirkt oft, dass Betroffene weniger Appetit haben und auch mehr Energie im Alltag verbrauchen. Das normale Körpergewicht spielt aber eine wichtige Rolle. Ein Training der Leistungsfähigkeit ist sinnvoll. Dies kann auch im Rahmen von ambulanten pulmonalen Rehabilitationsprogrammen erfolgen, wie sie zwischenzeitlich an vielen Spitälern und in vielen Physiotherapien angeboten werden.

Therapie bei Verschlimmerung

Bei kurzfristiger Verschlimmerung der Symptome, einer Exazerbation, sind oft hochdosiert Kortison zusammen mit einem Antibiotikum notwendig.

Komplikationen

Die COPD belastet den gesamten Körper. Oft kommt es im Krankheitsverlauf zu Herzschwäche, hohem Blutdruck und Vorhofflimmern. Weitere typische Begleiterkrankungen sind Zuckerkrankheit, Osteoporose und Depressionen.

Quelle: Lunge Zürich, Lungenliga, Universitätsspital Zürich

erstellt am 11.09.2022

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