Hämorrhoiden
Jeder zweite Mensch erkrankt im Verlaufe seines Lebens an Hämorrhoiden. Die Beschwerden äussern sich meistens als nässender Juckreiz, leichte Blutungen und Schmerzen. Im Gegensatz zu anderen Erkrankungen bestehen häufig Hemmungen, deswegen zum Arzt zu gehen. Dies hat oft ein unnötiger Leidensweg zur Folge, wegen einer banalen Erkrankung, die erfolgreich und rasch behandelt werden kann.
Was sind Hämorrhoiden?
Hämorrhoiden beruhen auf einer übermässigen Erweiterung der Venen des Afters und des Enddarmes. Man unterscheidet zwischen inneren (nicht oder nur gelegentlich sichtbar) und äusseren (immer sichtbar) Hämorrhoiden. Diese treten bei Personen mit einer fleischreichen Kost häufiger auf, als bei Vegetariern. Männer und Frauen sind gleich häufig betroffen, im allgemeinen vor dem 60. Lebensjahr, am häufigsten um 40.
Symptome
Juckreiz, Brennen, Schmerzen, Entzündungen, Reizungen und unangenehme Empfindungen am After zählen zu den ersten Anzeichen. Manchmal sind diese so diskret, dass die Patienten sich daran gewöhnen und sie gar nicht mehr wahrnehmen. Andererseits aber können die Beschwerden so stark sein, dass sie zur Arbeitsunfähigkeit führen. Es können aber auch noch andere Symptome ein Hämorrhoidalleiden anzeigen. So treten Blutungen, Sekretabsonderung, Vorfall von Darmschleimhaut oder schmerzhafte Thrombosen (Blutgerinnsel) auf.
Entstehung
In bestimmten Familien treten Hämorrhoiden deutlich gehäuft auf. Man nimmt daher eine erblich bedingte Veranlagung aufgrund einer angeborenen Schwäche der Venen der Analschleimhaut an. Zusätzlich begünstigen einige andere Faktoren das Auftreten von Hämorrhoiden. Dabei ist an erster Stelle die Verstopfung zu nennen. Sie ist für nahezu 60% der Erkrankungsfälle verantwortlich. Häufige schwere Muskelarbeit, die mit Pressatmung und Anspannen der Bauchmuskulatur verbunden ist, kann sich ebenfalls nachteilig auswirken. Eine häufige sitzende Haltung ist ein weiterer Risikofaktor. Zudem begünstigen auch reichliche Mahlzeiten, übermässiger Alkoholgenuss und scharfe Gewürze das Auftreten von Hämorrhoiden. Während der letzten Monate einer Schwangerschaft kann es ebenfalls zu Hämorrhoiden kommen.
Folgen von Hämorrhoiden
Hämorrhoiden stören. Bei entsprechender Grösse engen sie den Analkanal ein und verursachen ein unangenehmes Gefühl mit Stuhldrang, ohne dass Stuhl entleert werden könnte. Hämorrhoiden können bluten. Dieses schmerzlose Ereignis macht sich durch Blutauflagerungen auf dem Stuhl bemerkbar. Hämorrhoiden können aus dem Analkanal hervortreten und die Stuhlpassage behindern. Zudem können Hämorrhoiden auch (stark) schmerzhaft sein.
Verhinderung von Hämorrhoiden
Jede Vorbeugung beginnt mit der Vermeidung der Risikofaktoren. Eine Verstopfung sollte behandelt bzw. durch ballaststoffreiche Kost vermieden werden. Wichtig ist eine gute Hygiene im Bereiche des Afters. Langdauerndes Sitzen und Stehen sollte vermieden werden, eine regelmässige leichte sportliche Betätigung ist von Vorteil. Der Reduktion von allfälligem Übergewicht muss Beachtung geschenkt werden, ebenso einem übermässigen Alkoholkonsum sowie der Verwendung von scharfen Gewürzen.
Therapie
Ziel jeglicher Therapie ist es, den Normalzustand der betroffenen Venen wiederherzu- stellen. Dazu gibt es zum Beispiel Medikamente, die die Venenwände stabilisieren. Zusätzlich können sich vorwölbende Hämorrhoidalknoten abgebunden werden. Eine weitere Möglichkeit ist die Venenkoagulation durch Infrarot oder Laser sowie durch das Einspritzen von Verödungsmitteln direkt in die erweiterten Venen. Ein schmerzhaftes Blutgerinnsel kann durch einen kleinen Schnitt entfernt werden. Schliesslich stehen unterschiedliche Medikamente zur Bekämpfung der unangenehmen Symptome zur Verfügung.
überarbeitet am 04.09.2022