Hautveränderungen und Hautschäden durch Sonne

Im Sommer drohen der Haut von der Sonne sowohl akute als auch chronische Gefahren in Form von Hautveränderungen und Hautschäden.

Kündigt sich der Sommer an, zieht es viele nach draussen zum Sonnenbaden, zum Sport oder zum Picknick. Doch drohen der Haut von der Sonne Gefahren – akute und chronische.

Wie stark die Sonne schädigt, hängt von verschiedenen Faktoren ab. Neben der Genetik, das heisst besonders dem Hauttyp, spielt auch die UV-Dosis, die im Laufe der Zeit zusammenkommt, eine Rolle. Diese setzt sich aus natürlicher UV-Exposition durch Sonnenstrahlung und Exposition mit künstlichen UV-Quellen zusammen. Wichtige Faktoren hierbei sind die Beschäftigung im Freien, das Freizeitverhalten, die Besuche von Solarien sowie Lichttherapien. Auch die Stärke der natürlichen Sonneneinstrahlung unterliegt verschiedenen Einflüssen. Neben atmosphärischen Bedingungen wie Ozonschicht und Luftverschmutzung spielen geografische Breite und Höhenlage sowie Jahreszeit, Tageszeit, Bewölkungsgrad und der Einfluss von indirekter Strahlung durch Streuung in der Atmosphäre und Reflektion vom Untergrund eine Rolle bei der biologisch wirksamen Strahlung.

Wenn der Körper Umwelteinflüssen ausgesetzt ist, die unter Umständen schädlich sind oder sogar eine Erkrankung auslösen können, spricht man in der Medizin von einer Exposition. Der Scheitel bekommt die meiste Sonne ab Die wesentliche kumulative UV-Belastung in Europa wird bei nicht im Freien Beschäftigten durch Wochenend- und Ferienaktivitäten verursacht und betrifft vorwiegend Handrücken, Unterarme und Gesicht. Untersuchungen der anatomischen Verteilung des Sonnenlichtes an der Körperoberfläche zeigen, dass die höchste Dosis an der Scheitelregion des Kopfes gemessen wird. Hier sind besonders Baby und Kleinkinder sowie Erwachsene mit lichtem Haar und Glatze gefährdet. Die Schultern erhalten weitgehend unabhängig von der Art der körperlichen Aktivität zwei Drittel der Gesamtdosis, die Hände etwa 30 bis 50 Prozent, der Rücken 40 bis 60 Prozent, die Brust 25 bis 70 Prozent, Oberschenkel 25 bis 33 Prozent und Waden circa 25 Prozent. Die Intensitätsverteilung über das Gesicht beträgt abhängig von der körperlichen Aktivität an Stirn und Nase etwa 20 bis 65 Prozent des Wertes am Scheitel.

Wenn die Haut brennt und schmerzt, ist das Wissen des Hausarztes gefragt. Häufig sind jedoch die Hautveränderungen so diskret, dass hier die Ärzte und Patienten besonders aufmerksam sein müssen, um nicht einen Hautkrebs (der übrigens nicht immer schwarz sein muss!) zu übersehen.

Sonnenbrand: Die Haut vergisst nie

Ein Sonnenbrand ist eine Entzündung der Haut, die einer Verbrennung entspricht. Eine Verbrennung verursacht eine Gewebeschädigung. Durch die Entzündung werden die Blutgefässe erweitert und es kommt zu einer Rötung und Schwellung der Haut. Dadurch kann auch Juckreiz und Brennen ausgelöst werden. In besonders schlimmen Fällen kann es auch zur Blasenbildung kommen. Die ersten Symptome eines Sonnenbrandes kommen meist ca. sechs bis acht Stunden nach dem Sonnenbad.  Jeder einzelne Sonnenbrand ist schlecht für die Haut, dazu steigt das Risiko für Hautkrebs! Also sollte man immer auf ausreichend Sonnenschutz achten. Wie lange man es in der Sonne aushält und was noch gesund ist, hängt vom jeweiligen Hauttyp ab. Während helle, blonde Typen nur 10 bis 15 Minuten Eigenschutz haben, verlängert sich dieser bei dunklen Hauttypen bis max. 45 bis 60 Minuten.

Sonnenallergie

Diese mittlerweile häufigste Hautreaktion wird meist durch die Kombination von UVA-Licht und Inhaltsstoffen von fetthaltigen Sonnenschutzprodukten oder durch den körpereigenen Talg ausgelöst. Die Sonnenallergie tritt in Form von nässenden Hautausschlägen mit einem starkem Juckreiz auf. Typisch sind gerötete Haut, Bildung von juckenden Pickeln und Knötchen. Besonders betroffen sind Hals, Dekolleté und Schultern. Bei ausgeprägten Fällen können sogar Bläschen auftreten. Sobald die Sonnenallergie auftritt, sollte man sofort aus der Sonne und zumindest für ein paar Tage intensive Sonnenbestrahlung meiden. Zusätzlich kann man in der akuten Phase kühlende kalte Umschläge machen, diese lindern das Brennen auf der Haut. Wenn das nicht den gewünschten Effekt bringt, kann dir der Arzt entzündungshemmende Cremes mit einem leichten Cortison sowie Antihistaminika gegen den Juckreiz verschreiben.

Bei vielen Betroffenen tritt die Sonnenallergie bereits nach dem ersten intensiven Sonnenbad nach dem Winter auf oder zu Beginn des Sommerurlaubs, wenn die Haut naturgemäss verstärkt der Sonne ausgesetzt ist. Die Intensität der Hautreaktionen nimmt normalerweise im Laufe der warmen Jahreszeit ab, da sich eine Art „Gewöhnungseffekt“ im Körper einstellt. Im darauffolgenden Jahr muss sich die Haut nach dem Winter allerdings erneut an die intensivere Sonneneinstrahlung gewöhnen und reagiert anfangs wieder mit den für eine „Sonnenallergie“ typischen Hautreaktionen.

Polymorphe Lichtdermatosen

Polymorphe Lichtdermatosen sind nicht allergische Hautreaktionen, die durch Sonneneinstrahlung ausgelöst werden und fälschlicherweise oft mit einer Sonnenallergie verwechselt werden. Zu den typischen Symptomen, welche mehrere Stunden bis einige Tage nach dem Sonnenbaden auftreten können zählen Ekzeme, Hautrötungen, Knötchen mit Bläschen sowie Juckreiz. Menschen mit sehr heller Haut und hellen Augen sind am häufigsten von polymorphen Lichtdermatosen betroffen. Eine Behandlung ist meist nicht erforderlich, da die Symptome nach einigen Tagen nach dem ersten Auftreten von alleine wieder abheilen. Wichtig ist, einige Tage die Sonne zu meiden!

Chronische Lichtschäden

Neben den schon nach Stunden sichtbaren Veränderungen auf der Haut, wie zB bei einem Sonnenbrand, werden auch Schäden verursacht, die erst nach Jahren sichtbar werden. Hierzu zählen Falten, Pigmentflecken und erweiterte Äderchen. Die Haut von Sonnenanbetern altert viel schneller (Stichwort: Lederhaut) als bei Menschen, die Sonnenbäder nur mit Bedacht geniessen.

Aktinische Keratose

Aktinische Keratosen sind mögliche Hautkrebsvorstufen, die auf Hautstellen entstehen können, die lange Zeit intensiv und ungeschützt der Sonne ausgesetzt wurden, etwa im Gesicht, im Dekolleté oder bei Männern auf der Glatze. Aktinische Keratosen sind raue, weisslich bis rötliche Hautareale, die etwas erhaben sind und sich ein wenig wie Schleifpapier anfühlen. Behandelt werden diese chirurgisch, mit Laser oder Kältetherapie, mit photodynamischer Therapie und/oder mit  speziellen Salben. Aus einer aktinischen Keratose kann sich ein weissr Hautkrebs entwickeln, muss aber nicht.

Weisser Hautkrebs

Während aus Muttermalen im schlimmsten Fall schwarzer Hautkrebs entstehen kann, kann sich eine Form von weissem Hautkrebs aus aktinischen Keratosen bilden. Es gibt unterschiedliche Behandlungsformen, meist chirurgisch und hat sehr gute Heilungschancen, wenn es rechtzeitig entfernt wird. Sitzt meist an den Lichtterrassen des Köpers, z.B. Gesicht, Handrücken, Unterarme oder bei Männern auch häufig auf der Glatze. Wegen der guten Heilungschance sprechen wir vom gutartigen Hautkrebs. Gutartig deshalb, da er nie Ableger bildet und eigentlich immer heilbar ist.

Schwarzer Hautkrebs

Ein malignes Melanom entsteht durch genetische Veranlagung und Schädigung der Haut aus bestehenden oder neuen Muttermalen an allen möglichen Stellen des Körpers, u. a. auch an Fusssohlen unter Finger- und Zehennägeln und an sonnenexponierten Stellen. Maligne Melanome sind eine sehr aggressive Krebsart, die leicht Metastasen (Tochtertumore) bildet. Daher ist es besonders wichtig beim geringsten Verdacht den Arzt aufzusuchen.

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