Herpes Zoster / Gürtelrose

Der Herpes Zoster, oder umgangssprachlich auch Gürtelrose genannt, ist eine Erkrankung, welche durch Viren verursacht wird. Der Varizella-Zoster-Virus gehört zur Familie der Herpesviren.

Bei erstem Kontakt verursacht der hochansteckende Virus die Varizellen, zu Deutsch auch Windpocken oder wilde Blasen. Windpocken, weil auch ohne direkten Kontakt eine Ansteckung möglich ist.  Nach dieser Erstinfektion wird der Virus nie ganz eliminiert und schlummert weiter in unserem Körper in den Nervenbahnen. Bei einer Schwächung des Immunsystems kann der Virus sich reaktivieren und löst die Gürtelrose aus. Darum ist es typisch, dass im Rahmen von schweren Erkrankungen oder unter Therapie mit Medikamenten, welche das Immunsystem unterdrücken, ein Ausbruch der Erkrankung häufig ist. Ebenfalls ist es so, dass im Alter die Gedächtniszellen des Immunsystems sich nicht mehr so gut an den Virus erinnern, vor allem dann, wenn man nur eine milde Infektion im Kindesalter hatte, und so auch ein Auftreten der Gürtelrose begünstigt wird. Pro Jahr erkranken etwa zwei bis fünf von 1000 Personen. Ab 80 Jahren erkranken sogar doppelt so viele Menschen pro Jahr.

Symptome

Meist beginnt der Herpes Zoster mit Schmerzen, welche meistens brennend oder elektrisierend sind. Oft ist die Haut selber schmerzhaft und empfindlich. Patienten berichten, dass selbst leichte Berührungen oder gar die Kleidung auf der Haut Schmerzen bereitet. Dies ist Ausdruck eines typischen Nervenschmerzes, einer Neuralgie. Es kann gut sein, dass die typischen Bläschen auf geröteter Haut erst verspätet nach ein paar Tage auftreten und so die Diagnose aufgrund des gesamten Erscheinungsbildes klar machen. Die gruppierten Bläschen manifestieren sich meistens entlang von nur einem Nerv. Im Oberkörperbereich erscheinen die Bläschen darum ab der Wirbelsäule und gehen einseitig gürtelförmig nach vorne bis wiederum maximal zur Mitte. Es muss nicht der ganze Bereich gerötet sein. Jeder Nerv am Körper kann grundsätzlich davon betroffen sein. Vor allem wenn Gesichtsnerven betroffen sind, ist die Erkrankung besonders heftig.
Begleitet werden die Schmerzen und der Hautausschlag im Gebiet der betroffenen Nerven meist von einem allgemeinen grippalen Krankheitsgefühl mit leichter Temperatur, Müdigkeit und Gelenkschmerzen.
Der Inhalt der Bläschen ist ansteckend für Personen, welche noch nie in Kontakt mit dem Virus gekommen sind. Diese können darauf an den Windpocken nicht aber an der Gürtelrose erkranken. Die Gürtelrose entwickelt sich nur aus den Viren, welche schon im Körper vorhanden sind.

Therapie

Sobald die Diagnose gestellt wird, sollte mit einer Therapie begonnen werden, welche den Virus bekämpft. Grundsätzlich würde die Krankheit auch ohne diese Therapie von alleine heilen, befürchtet wird aber, dass als Komplikation die Nervenschmerzen chronisch über Monate bis Jahre verbleiben können. Die Therapie verkürzt die Zeit bis zur Heilung und erhöht die Chance, dass Komplikationen vermieden werden kann. Der Nervenschmerz ist schwierig zu behandeln und die meisten gängigen Schmerzmedikamente wirken ungenügend. Es kommen spezielle Medikamente gegen Nervenschmerzen zur Anwendung, welche aber auch Nebenwirkungen verursachen können.

Prophylaxe

Es gibt in Europa seit 2018 einen modernen neuen Impfstoff (Shingrix), welcher nach 4 Jahren noch immer eine Wirksamkeit von über 90% verspricht. Selbst falls der Herpes Zoster trotzdem auftritt, macht er viel seltener Komplikationen. Dieser sehr empfehlenswerte Impfstoff ist seit 2022 auch in der Schweiz erhältlich und wird von den Krankenkasse im Alter ab 65 Jahren bezahlt.

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