Der Knick-Senkfuss oder Plattfuss

Beim Knick-Senkfuss oder Plattfuss, kommt es, wie der Name treffend beschreibt, durch eine Abflachung des Fussgewölbes zu einem platten Fuss mit einem vor allem von hinten deutlich sichtbaren Abknicken nach innen. Beide Begriffe beschreiben die gleiche Fussfehlstellung ohne klare Abgrenzung, wobei der Begriff «Plattfuss» für die schwerwiegendere Variante benutzt wird.

Ein normales Fussgewölbe hilft das Gewicht und die damit verbundenen einwirkenden Kräfte bei jedem Schritt optimal auf den Fuss zu verteilen. Vor allem beim Sport wirken oft grosse Kräfte auf die Füsse ein. Bei Fehlstellungen des Fusses können an gewissen Stellen der Gelenke, Sehnen oder Bändern Überlastungserscheinungen auftreten.

Beim Kleinkind ist der Knick-Senkfuss noch überwiegend normal, dies aufgrund eines verstärkten Fettpolsters an der Fusssohle und der noch schwachen Muskulatur. Kinder haben aber fast nie Beschwerden deswegen. Erst mit dem Wachstum und der zunehmend stärkeren Muskulatur wird das Fussgewölbe aufgerichtet. Meistens ist die Entwicklung des Fussgewölbes bis zum 10. Altersjahr abgeschlossen. Das frühe prophylaktische Tragen von Schuheinlagen verbessert oder verschnellert den normalen Entwicklungsschritt nicht und ist also kein Vorteil.

Diese veränderte Fussstellung ist auch bei Erwachsenen nicht grundsätzlich schmerzhaft oder sonst ein Problem. Viele Menschen leben ohne Beschwerden damit und treiben auch Sport. Bei den Erwachsenen haben 10-20% einen Plattfuss, der nicht als Krankheit gelten muss, solange die Fehlstellung keine Beschwerden oder Einschränkungen zur Folge hat.

Ursache

Der Knick-Senkfuss ist entweder angeboren und vererbt oder er wird im Laufe des Lebens erworben. Die erworbene Variante kann eine Fehlstellung der Beine, beispielsweise X-Beine, als Ursache haben. Auch eine geschwächte Muskulatur, vor allem des Schienbeinmuskels, oder Muskelverkürzungen, oft der Wadenmuskel, begünstigen die Bildung eines Knick- Senkfusses. Langes und häufiges Stehen, mangelnde Bewegung, falsches Schuhwerk, Verletzungen der Sehnen und Bänder und starkes Übergewicht fördern ebenfalls deren Entstehung.

Therapie

In vielen Fällen können Kräftigungsübungen die Situation wirkungsvoll entschärfen. Im Internet finden sich sehr einfache Übungen zum Kraftaufbau für Wade und Fuss, sowie Gleichgewichtsübungen. Die Wadenmuskulatur sollte regelmässig gedehnt werden. Vor allem beim Sporttreiben sollte auf gutes Schuhwerk geachtet werden, weil dort die grössten Kräfte entstehen. Eine Ganganalyse im Sportgeschäft macht bei intensiven Laufsportlern Sinn, um den optimalen Schuh zu erhalten. Sobald Beschwerden in Form von Schmerzen am Fuss auftreten, ist die Vorstellung beim Arzt notwendig. Möglicherweise verschreibt der Arzt eine Physiotherapie oder Schuheinlagen. Häufig muss man sich an das Tragen der Schuheinlagen gewöhnen, genauso wie man sich an einen neuen Schuh gewöhnen muss. Es reicht darum in den ersten Tagen die Einlagen nur kurze Zeit, vielleicht eine Stunde, zu tragen. In der Folge kann die Tragdauer ausgedehnt werden. Häufig braucht es die Einlage nur gerade im Sportschuh und nicht im normalen Alltag. Nur in extremen Fällen kann selten sogar eine Operation zur Korrektur der Fussstatik notwendig sein.

Häufiges Barfussgehen verbessert übrigens die Fussstatik ebenfalls.

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