Die Prostata

Die Prostata ist eine Drüse, welche die männliche Harnröhre unterhalb des Blasenausganges ringartig umschliesst. Beim Wasserlösen muss der Urin aus der Blase durch die Prostata hindurchfliessen. Die Hauptfunktion der Prostata ist die Produktion der Samenflüssigkeit. Ohne diese wären die vom Hoden stammenden Samenzellen nicht in der Lage, eine Befruchtung der Eizelle auszulösen. Die Prostata spielt deshalb vor allem bei jüngeren Männern mit Kinderwunsch eine Rolle, auf die Sexualität hat sie keinen Einfluss.

Die Vergösserung der Prostata

Die gutartige (benigne) Vergrösserung der Prostata nennt man Prostatahyperplasie. Mit dem Älterwerden vergössert sich die Prostata bei fast allen Männern. Einige von ihnen können deshalb Beschwerden beim Wasserlösen entwickeln und benötigen eventuell eine Therapie, denn durch die Prostatavergrösserung kann die Harnröhre zunehmend eingeengt werden und so den Urinfluss beeinträchtigen. Dieser Vorgang ist natürlich und hat keinen Zusammenhang mit einer bösartigen (malignen) Prostataveränderung (Prostatakrebs). Die Ursache der Prostatavergrösserung ist unbekannt, wahrscheinlich spielen hormonelle Einflüsse, ausgelöst durch das Älterwerden, eine Rolle.

Subjektive Beschwerden der Prostatahyperplasie

Wie schon gesagt führt eine vergrösserte Prostata zu Problemen beim Wasserlösen. Der Harnstrahl lässt nach und wird schwächer, vor allem nachts und am Morgen. Nach dem Wasserlösen tröpfelt der Urin nach. Es muss häufiger Wasser gelöst werden und man muss nachts ein- bis mehrmals auf die Toilette. Man verspürt unter Umständen einen ständigen Harndrang. Oft hat man auch das Gefühl, die Blase nicht vollständig entleeren zu können. Die Symptome sind sehr unterschiedlich ausgeprägt, können einerseits nur leicht sein, andererseits zu einer ausgeprägten Beeinträchtigung im Alltag führen. Selten kann es bei einer stark vergrösserten Prostata zu einer akuten Harnverhaltung kommen. Die Beurteilung des Ausmasses der Prostatavergrösserung ist auch für den Arzt nicht immer einfach. Es gibt deshalb einen standardisierten Fragebogen (IPSS= engl.: International Prostate Symptome Score), um eine Beurteilung des Schweregrades der Beschwerden vornehmen zu können.

Objektive Symptome der Prostatahyperplasie

Diese werden durch die ärztliche Untersuchung festgestellt und gemessen. Der Schweregrad der Prostatavergrösserung kann dadurch meistens gut beurteilt werden. Der Arzt kann mit dem Zeigefinger über den Enddarm die Prostata abtasten. Weiter werden der Urin untersucht und der Restharn (in der Blase verbleibender Urin nach dem Wasserlösen) gemessen. Die Nierenfunktion wird bestimmt. Der Urinstrahl gemessen. Wichtig ist auch der Ausschluss eines Prostatakrebs.

Behandlung der Prostatahyperplasie

Glücklicherweise gibt es heute verschiedene Möglichkeiten in der Behandlung der Prostatavergrösserung. Sind die Symptome nicht sehr ausgeprägt, kann durchaus eine abwartende Haltung eingenommen werden. Bei stärkeren Beschwerden gibt es wirksame Medikamente, welche die Abflussbehinderung durch die Prostatahyperplasie bessern. Wie immer bei medikamentösen Behandlungen gilt es, erwartete Wirkung mit möglicher Nebenwirkung abzuwägen. Eine Besserung der Symptome kann nach 2-3 Wochen eintreten. Nach Absetzen der Medikamente tritt aber in der Regel wieder eine Beschwerdezunahme auf. Das Standardverfahren stellt die chirurgische Entfernung der Prostata dar. Mit einem speziellen Instrument wird meist in Teilnarkose das abflussbehindernde Gewebe wegoperiert, so dass eine Verbesserung des Blasenauslasses resultiert. Der Eingriff ist eine häufig durchgeführte Routineoperation ohne grosse Risiken.

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